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Zwischen Center Court und Office: Björn Nareyka und sein Weg zu den Masters 2025

Zwischen Center Court und Office: Björn Nareyka und sein Weg zu den Masters 2025

Wenn Björn Nareyka über Padel spricht, wird schnell klar, wie eng bei ihm Spiel und Arbeit miteinander verwoben sind. Als aktiver Turnierspieler und Unternehmer gestaltet er den Sport in Österreich gleich in zwei Rollen mit – auf dem Court und im Büro. „Ich sehe mich als begeisterten Sportler, der das Glück hatte, seine Leidenschaft zum Beruf machen zu können, oder umgekehrt“, sagt der gebürtige Welser mit einem Schmunzeln. 2021 gründete er gemeinsam mit seinem Vater die Padelbase, die heute zu den treibenden Kräften im österreichischen Padelausbau zählt.
Die Idee für Padelbase wuchs nicht aus einer Laune heraus, sondern aus der Beobachtung, dass sich ein neuer Sport mit großem Potenzial entwickelte. Auf seinen Reisen zu Tennisturnieren in Skandinavien und Spanien sah Nareyka immer wieder Padelplätze und spürte, wie stark die Sportart dort bereits verankert war. In Wels entstand schließlich der erste Standort, weitere folgten rasch. Heute betreibt Padelbase vierzehn Anlagen in Österreich sowie einen Standort in Deutschland. Das Wachstum ist bemerkenswert, doch es ist nicht das, was Nareyka antreibt. Entscheidend ist für ihn etwas anderes. „Wir können diesen Sport in Österreich wirklich von Anfang an mitgestalten. Diese Chance gibt es im österreichischen Sport kaum und macht das Projekt für uns besonders reizvoll.“

Family Business mit spanischem Flair

Der Spagat zwischen Geschäftsführer und Spieler ist anspruchsvoll. Trainingszeiten, Standortentwicklung, Community-Events und der Ausbau der Academy-Strukturen laufen gleichzeitig. Dennoch gelingt diese Kombination überraschend gut. „Priorität ist für mich, den Sport in Österreich voranzutreiben. Wir haben dafür Verantwortung übernommen und wollen dieser gerecht werden. Das Spielerdasein hat sich parallel zur Struktur entwickelt und seit diesem Jahr bin ich im Leistungsbereich richtig angekommen.“

Dass sowohl sein Vater als auch seine Schwester im Unternehmen aktiv mitwirken, zeigt, wie stark die Familie Nareyka im österreichischen Padel verankert ist. Das familiäre Umfeld gibt Rückhalt und sorgt dafür, dass Entscheidungen gemeinsam getragen werden. „Wir machen das als Familienprojekt und haben mittlerweile ein tolles Team an Mitarbeitern, Trainern und Standortleitern aufgebaut. Wir freuen uns über das, was wir aufgebaut haben, müssen aber auch die wirtschaftlichen Risiken gemeinsam tragen. Dass ich selbst spiele, bringt eine zusätzliche Nähe zum Sport und zur Community, was für das Unternehmen ein großer Vorteil ist.“

Mit Unterstützung des spanischen Headcoaches Guillem Puyol treibt Padelbase die Ausbildung von Trainerinnen und Trainern voran und holt internationales Know-how ins Land. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Padel nicht nur angeboten, sondern gelebt wird. „Der Zugang, den Guillem aus Spanien mitbringt, ist für die Entwicklung des Sports enorm wichtig. Wir wollen diesen Spirit weitergeben, damit Padel hier langfristig und gesund wachsen kann.”

Das Zusammenspiel mit Christoph Brunner und der Blick auf die Masters 2025

Sportlich läuft es für den aktuell auf Ranglistenplatz sieben gereihten Oberösterreicher solide. An seiner Seite spielt Christoph Brunner, derzeit die Nummer sechs in Österreich und ein alter Bekannter aus Jugendtagen. Beide kennen sich aus dem Tennis, damals als Konkurrenten, heute als harmonisches Duo. „Mit Christoph habe ich mein erstes Padelmatch gespielt. Unsere persönliche Beziehung hilft enorm. Da sich bei mir Arbeit und Sport oft überschneiden, ist Padel für mich ein wichtiger Ausgleich. Der Spaß am Platz ist uns beiden besonders wichtig.“

Mit dieser Einstellung geht Nareyka auch in das Masters-Wochenende, das er realistisch und zugleich motiviert betrachtet. In Gruppe B trifft er unter anderem auf Brus und Levchuk sowie Bachl und Unterhuber und gleich zum Auftakt auf Boisits und Sotiriu. Gegen dieses Duo wären Brunner und Nareyka beim Masters 2024 im Spiel um Platz drei angetreten, die Begegnung kam jedoch aufgrund eines Walkovers nicht zustande. Dadurch ging Platz drei an Brunner und Nareyka. „Das ist heuer gleich ein sehr schwieriges Match. Wir haben nichts zu verlieren. Sie sind ein sehr erfahrenes Duo und extrem konstant, deshalb würde ich die Favoritenrolle bei Turnieren auf diesem Level eher ihnen zuschreiben.“

Trotzdem blickt er zuversichtlich auf das Wochenende und sieht gute Chancen auf den Einzug ins Halbfinale. Besonders freut ihn, dass mit Moritz Eiersebner und Markus Krocker ein weiteres oberösterreichisches Duo im Bewerb vertreten ist. „Das zeigt, dass wir in Oberösterreich im Padel gut unterwegs sind.“

Ziele, sportlich und unternehmerisch

Was er sich als Spieler vorgenommen hat? „Ich möchte jedes Match gewinnen, das ist immer meine Einstellung.“ Gleichzeitig weiß Nareyka, dass Erfahrung und Routine auf diesem Niveau eine große Rolle spielen. An die Konstanz von eingespielten Topduos wie Krenn und Alten möchte er Schritt für Schritt heranrücken. „Es geht darum, vom ersten bis zum letzten Punkt wirklich stabil zu sein.“

Auch abseits des Courts hat er klare Vorstellungen. Padelbase soll weiter wachsen, die Community stärken und die Ausbildung sowie die Strukturen im österreichischen Padel weiter professionalisieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Trainerausbildung, wo Padelbase zur bestehenden Arbeit der Playpadel Academy von Krenn und Alten aufschließen und noch mehr qualifizierte Trainerinnen und Trainer hervorbringen möchte.

Für seine persönliche sportliche Zukunft möchte Nareyka alles herausholen, was sich mit seiner Rolle im Unternehmen vereinbaren lässt. „Es ist ein Balanceakt, aber einer, den ich gerne mache“, sagt er. Beruf und Sport, Verantwortung und Spielfreude liegen bei ihm eng beieinander und bilden genau jene Kombination, die seinen Weg im Padel auszeichnet.







Vor 3 Tage erstellt